Reserverad beim T3 Syncro überhaupt sinnvoll?

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choice
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Re: Reserverad beim T3 Syncro überhaupt sinnvoll?

Beitrag von choice »

Hallo,

so, wie angekündigt, jetzt nochmal das Ergebnis, nachdem ich an der Vorderachse 2 neue Reifen (gleiche Dimension, Marke, Type wie die bisherigen Reifen) montiert habe. An der Vorderachse also Reifen mit nagelneuem Profil, an der Hinterachse verbleiben die Reifen die drauf waren. Sie sind ca 4000km gefahren.

Die Prüfstrecke dieselbe wie beim letzten mal, gerade, eben, trocken, befestigt, knapp 40m lang. Danach zeigte sich folgendes Bild an den Reifen bzw den Kreidestrichen:
linkes neues Vorderrad:
Kreidemethode neue Vorderreifen.jpg
linkes "altes" Hinterrad:
Kreidemethode Hinterreifen.jpg
Der Reifendruck war vorne 3,0bar, hinten 3,3bar, als lt Vorschrift bei der Dimesnion 185R14. Man sieht, dass das Hinterrad sich auf der Prüfstrecke etwas mehr abgerollt hat - und zwar ziemlich genau um ein Loch der Felge. Die Felge hat 20 Löcher, also sind das ca 18Grad. Die Prüfstrecke hat knapp 40 Meter, sagen wir mal zur Sicherheit es waren nur 36 Meter. D.h. aber, dass die Räder sich 18mal auf der Prüfstrecke gedreht hatten (der Reifenumfang beträgt ziemlich exakt 2m), d.h. also genau 1 Grad mehr pro Umdrehung. Oder anders ausgedrückt ist die Abweichung zwischen Vorder- u. Hinterachse 1/360=0,2777%. Ich denke, das ist vernachlässigbar und schadet der Visco wohl nicht. Oder hat jemand eine andere Meinung?

Also selbst bei einer paarweisen Mischung zwischen Neureifen und (allerdings nur mäßig) abgefahrenen Reifen an den Achsen ist das aus meiner Sicht überhaupt kein Problem. Wichtig ist aber vermutlich, dass man diese Reifenrotation bei Zeiten beginnt, nicht wenn die im Einsatz befindlichen Reifen vielleicht schon 30.000km drauf haben.
Verblüffend war für mich, dass der Reifendruck (also das, was man eigentlich ausgleichend machen sollte, wenn diese Kreidemethode irgendwas Dramatischeres ergibt) scheinbar so gut wie keine Rolle spielt. Ich habe extra dafür die neuen Reifen vorne auch mal von 3,0 auf 3,3 bar ausgepumpt (also gleich wie Hinterachse) - das Ergebnis war faktisch das selbe wie beim Originaldruck, der Abrollumfang der Vorderreifen hat sich in keinster Weise merklich erhöht.

Weitere drei Nebenerkenntnisse:
1.) Achsweise waren die Reifen beim Abrollumfang exakt gleich. Sowohl hinten als auch vorne war der Kreidestrich nach der Prüfstrecke (geradeaus knapp 40m) jeweils links und rechts exakt an der derselben Strecke. Das ist zwar logisch und wäre zu erwarten gewesen, als ich die Kreidemethode aber mit den 4 schon im Einsatz befindlichen Reifen rundum machte, schien mir das nicht so.
2.) Nach dem Durchführen der Kreidemethode bin ich mit dem Ergebnis wie oben beschrieben (siehe Fotos) eine Probefahrt von ca 20km gefahren. Vor dem Start habe ich mit einem Infrarotthermometer die Gehäusetemperatur des vorderen Getriebes (also auch dort wo irgendwo die Visco drin ist) gemessen. Beim Start 15grad, nach der Hälfte der Strecke ca 30 Grad, am Ende ca 40 Grad. Ich nehme an, das ist normale Arbeitstemperatur. Geschwindigkeit bei der Probefahrt war allerdings nicht hoch, meißt so zwischen 50 und 60km/h.
3.) Die neuen Reifen vorne erzeugten ein durchaus wahrnehmbares Abrollgeräusch.

Conclusio:
Die Angst um seine Visco vor unterschiedlichen Reifendrücken ist etwas übertrieben, die Kreidemethode eine lustige Spielerei aber mehr auch schon nicht. Kann man sich auch ersparen.
Achsweise Rotation mit Reserveräder (sofern man 2 hat bzw die Möglichkeit hat 2 mit zuführen) ist sinnvoll. Hat man nur ein Reserverad, dann ist es wohl immer noch besser, auch das per Reifenrotation auf Reise zu schicken, als es nur im Falle einer (hoffentlich nie vorkommenden) Panne einsetzen zu müssen.

lg
choice
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