Zahnriemenwechsel einfacher als meistens
Verfasst: Mo 8. Mär 2021, 01:43
Hallo,
hier geht es um einen Zahnriemenwechsel.
Das heißt, dass ein Zahnriemen zwar „fertig hat“, jedoch richtig montiert ist und z. B. der Förderbeginn der Einspritzpumpe noch stimmt. Nicht aber um eine Neumontage nach Zylinderkopf oder dessen Dichtungswechsel z. B.!
Das ganze "Gedödel" (hier ein sehr informatives Video dazu:)
https://www.youtube.com/watch?v=Iqx2WVMj14Q
mit dem Förderbeginn der Einspritzpumpe entfällt hier.
Oftmals unnötigerweise wird der Zahnriemenwechsel so gemacht, obwohl es (meistens?) auch einfacher gehen kann!
Ist nicht meine Erfindung. Z. B. gab es hier irgendwo schon einmal die „Zahnzählmethode von Harro“, die ich aber nicht zum verlinken finden konnte.
Nun aber der „einfachere“ Zahnriemenwechsel:
Wenn Ihr Euch schon nach den „von VW angegebenen 120000 Km“, oder möglichst früher entschlossen habt, den Zahnriemen zu wechseln, besorgt Ihr als erstes den passenden Zahnriemen für Euren Diesel inklusive Spannrolle.
Der Zahnriemen befindet sich an der Stirnseite des Motors, gegenüber dem Getriebe und wird von der Kurbelwelle angetrieben. Er sorgt dafür, dass die Nockenwelle mit halber Kurbelwellendrehzahl dreht und die Ventile im richtigen Moment auf - und zumachen. Der Zahnriemen läuft auch noch über eine Umlenkrolle, dem Zwischenwellenrad und eine Spannrolle.
Demontieren müsst Ihr jetzt den Auspuff, die obere Zahnriemenabdeckung, den Lichtmaschinenkeilriemen, die untere Keilriemenscheibe an der Wasserpumpe, die Keilriemenscheibe auf der Kurbelwelle und die untere Zahnriemenabdeckung.
Jetzt wird das Zahnriemenrad der Einspritzpumpe arretiert.
Dafür hat dies ein Loch welches mit einem dahinterliegendem korrespondiert (da gibt es nur dieses eine), in dies z. B. eine passende Stecknuss gesteckt, jegliches verdrehen der Einspritzpumpe (verantwortlich für den Förderbeginn des Kraftstoffes in den Verbrennungsraum) verhindert.
Wichtig!
Mit dieser Einstellung muss schlussendlich auch das Nockenwellenrad (verantwortlich für den Öffnungszustand der Ventile) und das Kurbelwellenrad (verantwortlich für den Stand der Kolben in den Zylindern) nach dem Zahnriemenwechsel unbedingt wieder übereinstimmen.
Sonst droht ein gewaltiger Motorschaden!
Damit die Kurbel- und Nockenwelle ebenso letztendlich wieder an der selben Stelle stehen, werden jetzt, z. B. mit einem weißen Lackmarker Markierungen jeweils an den 3 Zahnriemenrädern und auf dem alten Zahnriemen angebracht.
Jeweils genau auf den Zähnen der Räder und den „Zahnlücken“ des Riemens!
Die Spannrolle und der Zahnriemen wird entfernt.
Für den Zusammenbau braucht der neue Zahnriemen die Markierungen der Zahnlücken des alten auf EXAKT den selben auf sich.
Ich legte die beiden flach übereinander und fixierte sie penibelst mittels Kabelbindern um die Markierungen des alten auf den neuen Zahnriemen zu übertragen.
2 Zahnriemen markiert:
https://youtu.be/j0IyR46F5sc
Vor dem nächsten Schritt sollten wir sichergestellt haben, dass die Dichtringe hinter den Riemenscheiben nicht gewechselt werden sollten. Ansonsten kommt dann doch noch das oben erwähnte „Gedödel“ auf Euch zu!
Jetzt kann der neue Zahnriemen mit der neuen Spannrolle und seinen Markierungen einfach und genau an die Markierungen auf den Zahnrädern aufgeschoben werden.
Zahnräder aufgelegt:
https://youtu.be/6sDuIziqCTs
Bevor der leicht angespannte Zahnriemen mittels Spannrolle in seine endgültige Spannung gebracht wird, drehen wir die Kurbelwelle an der Kurbelwellenschraube (Zentralschraube) ein paar Mal, um total sicher zu stellen, dass wirklich kein Ventil mit einem Kolben Berührung hat!!!
Wenn dann nicht, wird der Zahnriemen endgültig auf seine vorgesehene Spannung gespannt.
Dazu gibt es das „Werkzeug VW210“ mittels Gebrauchsanweisung, oder in den einschlägigen Foren unendlich viele Tipps, wie man das auch mit (niederbayerisch) "Gfui“ gut hinbekommt.
Zu sehr angespannt, werden Lager stärker belastet, zu wenig, können u. U. Riemenzähne überspringen.
Jetzt habt Ihr noch ein paar Sachen anzubauen, und schon habt Ihr für eine längere Strecke an dieser Stelle Ruhe.
Mit dem „Gedödel“ hatte ich schon einige Zahnriemen gewechselt!
Mit dieser Methode gerade das 1. Mal!
Vor dem Probelauf war mein Puls ziemlich erhöht...
Danach (ohne Motor- Totalschaden) liegt der neue Riemen so auf den Zahnrädern:
Besser geht’s nicht.
Gute Fahrt, pleipt xunt
grüßt wieder einmal aus Niederbayern
Rolandderältere
hier geht es um einen Zahnriemenwechsel.
Das heißt, dass ein Zahnriemen zwar „fertig hat“, jedoch richtig montiert ist und z. B. der Förderbeginn der Einspritzpumpe noch stimmt. Nicht aber um eine Neumontage nach Zylinderkopf oder dessen Dichtungswechsel z. B.!
Das ganze "Gedödel" (hier ein sehr informatives Video dazu:)
https://www.youtube.com/watch?v=Iqx2WVMj14Q
mit dem Förderbeginn der Einspritzpumpe entfällt hier.
Oftmals unnötigerweise wird der Zahnriemenwechsel so gemacht, obwohl es (meistens?) auch einfacher gehen kann!
Ist nicht meine Erfindung. Z. B. gab es hier irgendwo schon einmal die „Zahnzählmethode von Harro“, die ich aber nicht zum verlinken finden konnte.
Nun aber der „einfachere“ Zahnriemenwechsel:
Wenn Ihr Euch schon nach den „von VW angegebenen 120000 Km“, oder möglichst früher entschlossen habt, den Zahnriemen zu wechseln, besorgt Ihr als erstes den passenden Zahnriemen für Euren Diesel inklusive Spannrolle.
Der Zahnriemen befindet sich an der Stirnseite des Motors, gegenüber dem Getriebe und wird von der Kurbelwelle angetrieben. Er sorgt dafür, dass die Nockenwelle mit halber Kurbelwellendrehzahl dreht und die Ventile im richtigen Moment auf - und zumachen. Der Zahnriemen läuft auch noch über eine Umlenkrolle, dem Zwischenwellenrad und eine Spannrolle.
Demontieren müsst Ihr jetzt den Auspuff, die obere Zahnriemenabdeckung, den Lichtmaschinenkeilriemen, die untere Keilriemenscheibe an der Wasserpumpe, die Keilriemenscheibe auf der Kurbelwelle und die untere Zahnriemenabdeckung.
Jetzt wird das Zahnriemenrad der Einspritzpumpe arretiert.
Dafür hat dies ein Loch welches mit einem dahinterliegendem korrespondiert (da gibt es nur dieses eine), in dies z. B. eine passende Stecknuss gesteckt, jegliches verdrehen der Einspritzpumpe (verantwortlich für den Förderbeginn des Kraftstoffes in den Verbrennungsraum) verhindert.
Wichtig!
Mit dieser Einstellung muss schlussendlich auch das Nockenwellenrad (verantwortlich für den Öffnungszustand der Ventile) und das Kurbelwellenrad (verantwortlich für den Stand der Kolben in den Zylindern) nach dem Zahnriemenwechsel unbedingt wieder übereinstimmen.
Sonst droht ein gewaltiger Motorschaden!
Damit die Kurbel- und Nockenwelle ebenso letztendlich wieder an der selben Stelle stehen, werden jetzt, z. B. mit einem weißen Lackmarker Markierungen jeweils an den 3 Zahnriemenrädern und auf dem alten Zahnriemen angebracht.
Jeweils genau auf den Zähnen der Räder und den „Zahnlücken“ des Riemens!
Die Spannrolle und der Zahnriemen wird entfernt.
Für den Zusammenbau braucht der neue Zahnriemen die Markierungen der Zahnlücken des alten auf EXAKT den selben auf sich.
Ich legte die beiden flach übereinander und fixierte sie penibelst mittels Kabelbindern um die Markierungen des alten auf den neuen Zahnriemen zu übertragen.
2 Zahnriemen markiert:
https://youtu.be/j0IyR46F5sc
Vor dem nächsten Schritt sollten wir sichergestellt haben, dass die Dichtringe hinter den Riemenscheiben nicht gewechselt werden sollten. Ansonsten kommt dann doch noch das oben erwähnte „Gedödel“ auf Euch zu!
Jetzt kann der neue Zahnriemen mit der neuen Spannrolle und seinen Markierungen einfach und genau an die Markierungen auf den Zahnrädern aufgeschoben werden.
Zahnräder aufgelegt:
https://youtu.be/6sDuIziqCTs
Bevor der leicht angespannte Zahnriemen mittels Spannrolle in seine endgültige Spannung gebracht wird, drehen wir die Kurbelwelle an der Kurbelwellenschraube (Zentralschraube) ein paar Mal, um total sicher zu stellen, dass wirklich kein Ventil mit einem Kolben Berührung hat!!!
Wenn dann nicht, wird der Zahnriemen endgültig auf seine vorgesehene Spannung gespannt.
Dazu gibt es das „Werkzeug VW210“ mittels Gebrauchsanweisung, oder in den einschlägigen Foren unendlich viele Tipps, wie man das auch mit (niederbayerisch) "Gfui“ gut hinbekommt.
Zu sehr angespannt, werden Lager stärker belastet, zu wenig, können u. U. Riemenzähne überspringen.
Jetzt habt Ihr noch ein paar Sachen anzubauen, und schon habt Ihr für eine längere Strecke an dieser Stelle Ruhe.
Mit dem „Gedödel“ hatte ich schon einige Zahnriemen gewechselt!
Mit dieser Methode gerade das 1. Mal!
Vor dem Probelauf war mein Puls ziemlich erhöht...
Danach (ohne Motor- Totalschaden) liegt der neue Riemen so auf den Zahnrädern:
Besser geht’s nicht.
Gute Fahrt, pleipt xunt
grüßt wieder einmal aus Niederbayern
Rolandderältere