Beim 14"er gibt/gab es genauso wie beim 16"er keine unterschiedlichen Radlagergehäuse im Ersatzteilweg. Nur beim 16"er sind mir die zwei Bohrungen am Ersatzteil bekannt. Wer kann dazu was sagen?

Moin,
meines Wissenstands gibt es für den 14"er nur eine Variante Radlagergehäuse. Uns ist auch öfters auf Touren schon aufgefallen dass der 14"er mit Servo einen sehr großen Wendekreis hat.
Ein 16"er mit Servo hat einen kleineren.
Noch mal ein wenig kleiner ist der Wendekreis des 16"er ohne Servo.
Das sind Erfahrungswerte aus ganz vielen Spitzkehren in den Alpen.

Den aller schlechtesten Wendekreis hat übrigens ein langer Mercedes G
Den kann man mit dem Syncro innen überholen.

Danke, das bestätigt mein mir bisher bekanntes Wissen und auch den Grund, warum ich meinen 14"-Syncro nicht auf Servo aufrüste, auch wenn das Lenken beim Rangieren im Stand etwas schwerer fällt. Während der Fahrt vermisse ich sie absolut nicht.

Nach einigem Herumprobieren habe ich mich nun an meine Achsschenkel gewagt und sie jeweils um ein Loch erweitert.

Zunächst habe ich den Winkel des Konus bestimmt, 3° passen wie angegossen.
Danach einigen Probebohrungen zum warm werden, schnell eine Spannvorrichtung zusammen gebraten und ran an die Bohrmaschine.
Um die richtige Tiefe zu bestimmen habe ich mir eine Messingdorn mit Markierung gedreht.



Wenn der konische Fräser packt schraubt er sich rein wie ein Korkenzieher, hier ist echt Vorsicht geboten.
Aber wenn man den Riemen der Bohrmaschine nicht zu sehr spannt und sich mit den Endanschlag langsam ran tastet geht es wunderbar.

Ich habe vorab folgende Überschlagsrechnung vorgenommen:
Leider habe ich gerade nicht die Möglichkeit den Einschlagwinkel eines Syncros zu messen, also von hinten herantasten.
Radstand T3 Syncro 16" (WIKI): 2,48 m
Wendekreis T3 Syncro 16" (WIKI leider ohne Angabe ob mit oder ohne Servo):11,3 m
Sollte einen Einschlagwinkel von 26° ergeben
Gehe ich nun davon aus, dass die 11,3 dem Wendekreis des "kurzen" Achsschenkels entsprechen ergibt das für den Achsschenkel mit "langem" Arm
einen Einschlagwinkel von ca. 22° (Die Blauen Linien ist der Weg der Servolenkung)
Diese Info nun wieder mit dem Radstand in die Rechnung für den Wendekreis eingetragen ergibt einen neuen Wendekreis von 13,24m.

Gehe ich anders herum davon aus, dass die 11,3 dem Wendekreis des "langen" Achsschenkels entsprechen ergibt das für den Achsschenkel mit "kurzen" Arm einen Einschlagwinkel von ca. 31,3° und ergibt somit einen neuen Wendekreis von 9.54m.
Immer unter der Annahme, das Lenkgestänge macht den gleichen Weg und nur der Angriffspunkt am Schenkel verschiebt sich.

Das versetzen der konischen Bohrung um 25mm sollte somit eine Verbesserung des Wendekreises von ca 1,7 - 2m bringen.
Ich hoffe ich konnte meine Gedankengänge halbwegs erläutern!?
Wie schon gesagt, alles sehr grob überschlagen, wie viel genau es gebracht hat wird sich dann am Fahrzeug zeigen.
Ich fürchte allerding der Praxistest wird noch etwas warten müssen, aber ich halte euch auf den Laufenden.

Moin
Hab den Fräser gefunden.
Gruß Uwe

Dennis C hat geschrieben: ↑Mi 31. Jul 2019, 16:02 Nach einigem Herumprobieren habe ich mich nun an meine Achsschenkel gewagt und sie jeweils um ein Loch erweitert.

Zunächst habe ich den Winkel des Konus bestimmt, 3° .......

Super geil dass du dir da soviel Mühe gemacht hast!
Ich bin da selber noch nicht weiter gekommen, bei mir stehen gerade die Getriebe an. Hab mal deine Bilder da durchgeschaut, den Bus den du da fertig machst, der ist dann auch für die Ewigkeit wa!

Werde bei Gelegenheit den tatsächlichen Wendekreis messen. Kann bei der Gelegenheit die Kugelköpfe auch mal in die original Bohrungen schrauben um den direkten Unterschied zu ermitteln.

Ich hab mal wieder Unterlagenstudium betrieben.
Das Loch für den Konus des Spurstangenkopfes ist folgendermaßen bemaßt:
- Kegel 1:10
- kleiner Durchmesser 12,1 H8 also 12,100 mm bis 12,127 mm

Am saubersten stellt man die Bohrung in der Werkstatt durch zylindrisches Bohren auf 11,8mm und anschließendes Aufreiben mittels einer Handkegelreibahle 1:10 her.

Und zumindest beim 2WD wäre doppeltes Bohren nicht möglich, da der Mittenabstand der Bohrungsvarianten am Achsschenkel mit und ohne Servo 12 mm beträgt.
Es wäre hilfreich, wenn jemand an einem Originalersatzteil für den 16"er den Abstand messen könnte. Den Abstand, den Dennis verwirklicht hat, halte ich für zu groß.

Und Dennis, du solltest unterscheiden zwischen Wendekreis (Kreis der äußeren vorderen Stoßsfängerecke beim T3) in den Tabellen und Spurkreis, also dem Kreis auf dem das äußere Vorderrad läuft. Für das Rechnen bezüglich Lenkeinschlag brauchst du den Spurkreis. Und dann solltest du berücksichtigen, dass durch die Schrägstellung des Lenkhebels m Achsschenkel sich bei gleicher Verschiebung der Zahnstange der Lenkung die beiden Räder unterschiedlich weit einschlagen - das kurveninnere immer weiter als das kurvenäußere.
Hier noch ein Bildzitat aus:
Bernd Heißing | Metin Ersoy | Stefan Gies (Hrsg.)
Fahrwerkhandbuch
3. Auflage 2011
ISBN 978-3-8348-0821-9

Atlantik90 hat geschrieben: ↑Mi 19. Feb 2020, 10:24 Ich hab mal wieder Unterlagenstudium betrieben.
Das Loch für den Konus des Spurstangenkopfes ist folgendermaßen bemaßt:
- Kegel 1:10
- kleiner Durchmesser 12,1 H8 also 12,100 mm bis 12,127 mm

Am saubersten stellt man die Bohrung in der Werkstatt durch zylindrisches Bohren auf 11,8mm und anschließendes Aufreiben mittels einer Handkegelreibahle 1:10 her.

Und zumindest beim 2WD wäre doppeltes Bohren nicht möglich, da der Mittenabstand der Bohrungsvarianten am Achsschenkel mit und ohne Servo 12 mm beträgt.
Es wäre hilfreich, wenn jemand an einem Originalersatzteil für den 16"er den Abstand messen könnte. Den Abstand, den Dennis verwirklicht hat, halte ich für zu groß.

Und Dennis, du solltest unterscheiden zwischen Wendekreis (Kreis der äußeren vorderen Stoßsfängerecke beim T3) in den Tabellen und Spurkreis, also dem Kreis auf dem das äußere Vorderrad läuft. Für das Rechnen bezüglich Lenkeinschlag brauchst du den Spurkreis. Und dann solltest du berücksichtigen, dass durch die Schrägstellung des Lenkhebels m Achsschenkel sich bei gleicher Verschiebung der Zahnstange der Lenkung die beiden Räder unterschiedlich weit einschlagen - das kurveninnere immer weiter als das kurvenäußere.
Hier noch ein Bildzitat aus:
Bernd Heißing | Metin Ersoy | Stefan Gies (Hrsg.)
Fahrwerkhandbuch
3. Auflage 2011
ISBN 978-3-8348-0821-9

Der konischen Fräser den ich verwendet habe sollte ein 1:10 gewesen sein, damit lande ich bei fast 3° (2,86°).
Und wie schon beschrieben, geht wunderbar mit einer Ständerbohrmaschine (natürlich mit vorbohren).
Was die Position des Lochs angeht, jemand aus dem Nachbarforum hatte es für mich nochmal nachgemessen.
140mm sollten ca passen, weiß aber nicht mehr ob beim 2WD oder 4WD!?
Aber spielt im grunde keine Rolle. Je mehr Achseinschlag ich habe des so enger komme ich um die Kurve, es schleift oder kollidiert nichts bei Volleinschlag und die Servo packt die Last.
Meine Rechnerei war nur eine grobe Einschätzung.

Ich war am Sonntag (anfangs) hoch motiviert und wollte nun endlich wissen was das umsetzen des Spurstangenkopf gebracht hat.
Ich hätte den Bus lieber einmal komplett um 180° gewendet,aber selbst der leere Bus lässt sich alleine nicht gerade gut bewegen und die über 30°C und ca 80% Luftfeuchte haben mich meine Motivation schnell wieder vergessen lassen.
Ich habe ihn also aus Platzmangel einmal soweit geschoben bis der linke Vorderreifen parallel zum Ausgangspunkt stand, einmal mit Spurstangenkopf an der original und einmal an der neuen Position.

Ist nicht gut zu erkennen, aber die vier Markierungen Rechts zeigen die Ausgangsposition der Reifen.
Natürlich habe ich auch vergessen den gesamten Radius zu erfassen
Ich werde den ganzen Ablauf mit mehr Platz und besseren Bildern wiederholen sobald er wieder aus eigener Kraft fahren kann.