Restauration Camper

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bullischrauber
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Restauration Camper

Beitrag von bullischrauber »

Moin moin!

Da ich ja immer gerne Restaurationsberichte lese und gerade selber mittendrin stecke, dachte ich mir ich trage auch mal was zum neuen Forum bei.

Unser Camper begleitet uns inzwischen seit knapp 12 Jahren und hat eine Menge mitgemacht. Zuerst als Alltagsfahrzeug auch im Winter, nebenbei immer als Wohnmobil und später nur noch für Urlaube. Unsere Kinder haben darin bisher jeden Sommerurlaub verbracht, sitzen und laufen gelernt und so einige Länder kennengelernt.
Die Technik wurde diverse Male getauscht, von JX zu AAZ und letztendlich zum mTDI, der uns die letzten Jahre recht problemlos durch die Gegend geschoben hat. Allerdings ist die Karosserie so langsam doch recht mitgenommen, da ihre Instandhaltung durch andere, wichtigere Dinge wie Kinder und Haus etwas zu kurz gekommen ist. Jetzt war jedenfalls der Punkt erreicht, an dem man sich für würfeln oder Wiederaufbau entscheiden musste...

Im Sommer hat der gute uns noch ein paar tausend Kilometer durchs Baltikum und Polen gebracht:

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Dann habe ich Ende September angefangen ihn zu zerlegen um mit der nackten Karosse zum Goin-Trockeneisstrahltermin am ersten Oktoberwochenende zu fahren. Um ihm von der Ernsthaftigkeit des Unterfangens zu überzeugen habe ich ihn zunächst mal enthauptet. ;-) Das ging dank abnehmbaren Hochdach problemlos.

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Innenausbau, Motor, Getriebe, Achsen und sonstige Technik untenrum habe ich ausgebaut und erstmal eine Bestandsaufnahme gemacht. Einiges hielt wohl eher noch aus Gewohnheit... Mal eine kleine Bilder-Horrorshow:



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Obenrum stehen natürlich auch einige Schönheitsoperationen an, aber es hält sich in Grenzen:

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Demnächst gibt es weitere Bilder.

Gruß Sönke
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Jumpy
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Re: Restauration Camper

Beitrag von Jumpy »

Hut ab, Sönke,
kaum jemand hätte das Projekt auf sich genommen aber so ist das mit einem Familienmitglied,
das wird am Leben erhalten ohne Kosten und Mühen zu scheuen. :bier

Gruß Jumpy
Gruß Jumpy
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Afrika
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Re: Restauration Camper

Beitrag von Afrika »

Hallo Sönke,

einiges kommt mir sehr bekannt vor. Ich hab nun ca. vier Jahre Vorsprung :-). Aber es ist genau der richtige Weg. Alles raus und dann neu aufbauen. Halt durch!!!!!!!

VG
Roland
T3 SYNCRO Bj. 91, 1.9TDI ALE, 225/75 R16, Seikel, Zusatztank, Sperre Hinten, Aufgelastet 2.8t, Westfalia Schlafdach, WoMo Ausbau, Solar, z.Z im Neuaufbau... :-)
querfeldein
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Re: Restauration Camper

Beitrag von querfeldein »

Viel Erfolg und Durchhaltevermögen!

Kannst du dein abnehmbares Hochdach kurz näher beschreiben!? Danke!

Gruß
Norman
Gruß, Norman
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bullischrauber
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Re: Restauration Camper

Beitrag von bullischrauber »

Ja, der muss am Leben erhalten werden! Man könnte natürlich auch die rostfreie Reservekarosse aus der Scheune zerren, aber das wäre halt nicht mehr derselbe Bus. Außerdem würde ich es nicht verkraften die alte Karosse zum Schrott zu bringen... ;)

Roland, Deine Restauration hab ich natürlich auch verfolgt. Schade, dass der Anfang Deines Berichtes mit dem alten Forum verschwunden ist.

Norman, ich schreib die nächsten Tage mal in einem seperaten threat was zum abnehmbaren Hochdach. Muss mal gucken ob ich Fotos davon hab. Vom demontierten Zustand kann ich welche machen, es hängt im carport.


Vorm Trockeneisstrahlen hab ich mit Hilfe von Kinderarbeit die Radhäuser von dem PVC-Unterbodenschutz befreit. Meine Söhne haben von oben mit dem Heißluftföhn das Blech warm gemacht und ich habe das Zeug unten in großen Fladen abgezogen. Vielen Dank noch mal an den Tip hier aus dem Forum! ;) Teilweise war das Zeug unterwandert und teilweise kam sauberes Blech zum Vorschein:

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Dann hab ich noch kurz ein Rollgestell zusammengebraten, damit ich die Karosse von der Bühne auf den Trailer rollen kann, oder auch mal in die Ecke des carports, falls die Motivation mal zu wünschen übrig lassen sollte...

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Hier im Vordergrund übrigens ein Haufen Unterbodenschutz:

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Das Frontblech musste auch schon weichen:

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So reiste er dann zum Goin-Trockeneisstrahlevent:

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bullischrauber
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Re: Restauration Camper

Beitrag von bullischrauber »

Natürlich war die Zeit vorm Trockeneisstrahlen mal wieder ziemlich kurz bemessen und bis der Bus dann auf dem Trailer stand war es auch ziemlich spät am Freitag Abend. Dementsprechend gut vorbereitet bin ich dann beim Strahlcenter Hungriger Wolf aufgeschlagen. Sogar Bier hatte ich vergessen... :gr Zum Glück wurde ich durchgefüttert, vielen Dank!
Das Strahlen war aber ein voller Erfolg. Der Bus war danach deutlich sauberer und ich komplett dreckig! Ich hoffe es existieren keine Fotos... ;-)

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Auf jeden Fall war das eine super Aktion und das Strahlcenter ist sehr zu empfehlen!

Danach musste der Bus erstmal in die andere Ecke des carports umziehen, andere Sachen waren wichtiger. Ende Oktober ging es dann weiter, die vom Unterbodenschutz befreiten Bleche fingen an Flugrost anzusetzen, da vom Werk aus das PVC offenbar aufs nackte Blech gespritzt worden war. Also wieder auf die Bühne und weiter.
Der Plan war, kleinere Schweißarbeiten in den Radhäusern durchzuführen und dann möglichst schnell die erste Schicht Brantho-Korrux nitrofest zu streichen. Vorne rechts hab ich die überlappenden Bleche beim Gurtpunkt rausgetrennt und durch 1,5mm Blech ersetzt. Die Ecke an der B-Säule musste aus mehreren Blechen wieder hergestellt werden:

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Hinten rechts ist dann die Flex mit mir durchgegangen und aus den kleineren Schweißarbeiten wurden größere:

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Die Ecke von der D-Säule neben dem Rücklicht war durch, deswegen musste das Ende vom Heckblech raus. Inzwischen ist das Radhaus aber auch grundiert:

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Die beiden linken Radhäuser fehlen leider noch, die kommen in den nächsten Tagen dran.

Mein Schweißgerät und ich haben manchmal ein etwas zwiegespaltenes Verhältnis. An manchen Tagen funktioniert es, im Rahmen seiner Möglichkeiten als uralte 140A Einhell Baumarkt-Gurke, erstaunlich gut, an anderen Tagen nenne ich es auch liebevoll "Scheißgerät". Heute hatte es einen guten Tag, weshalb ich mich an die Rettung des hinteren rechten Seitenteils machte, wovon die Endspitze abgegammelt war.

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Mit der provisorisch angehaltenen Endspitze sieht das gar nicht so schlecht aus:

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Die Ecke vom Heckblech und der Träger dahinter sind auch wieder drin:

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Vor einiger Zeit ist mir mal ein 5-Zylinder TDI zugelaufen, der in Zukunft den mTDI ablösen soll. Der Motor scheint ja irgendwie in den Motorraum zu passen, wenn man allerdings den originalen Keilrippenriemen verbaut kann man selbigen ohne Motorausbau nicht mal tauschen. Wie sich Reparaturen an diesem Motor in einem viel zu engen Motorraum gestalten durfte ich bei unserem T4 Syncro auch schon erleben. Deswegen habe ich beherzt zur Flex gegriffen und beschlossen, dass das Heckblech mit den beiden Trägern in Zukunft geschraubt wird:

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Danach brauchte mein Puls ein wenig um sich wieder zu beruhigen... 8-) Aber Platz zum Schrauben hat man jetzt! ;-)

Dies Stück ist immerhin noch zugelassen und hat TÜV:

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So, Feierabend für heute!
Bernd68
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Re: Restauration Camper

Beitrag von Bernd68 »

Moin,

das mit dem abschraubbarem Heckteil hatten die ersten T2 auch - der Zugang zum Motor ist so wirklich schön frei.

Wie willst Du das befestigen? Die Heckklappe hängt ja auch noch dran.

Der Längsträger vorne ist gewaltig morsch; erstaunlich das der Syncro trotzdem nicht instabil wurde; oder? :shock:

Weiter gutes Gelingen.

Gruß Bernd
Bernd68
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Re: Restauration Camper

Beitrag von Bernd68 »

...wenn das Heckblech hinten geschraubt wird - wie ist das dann mit der Verwindungssteifigkeit der Karosserie im hinteren Bereich? Haste da keine Bedenken?
bullischrauber
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Re: Restauration Camper

Beitrag von bullischrauber »

Ja, ich glaube Schrauben wird ein Traum! Wahrscheinlich völlig überflüssig, so ein 5-Zylinder geht ja nie kaputt... ;-)

Den unteren Querträger werde ich mit stabilen Winkeln an den Längsträgern verschrauben. Die beiden äußeren Stücke werde ich noch zusätzlich aussteifen, damit der geteilte Träger bei Kräften von hinten nicht so leicht knickt.
Für den oberen Träger baue ich Bleche zum Verschrauben, so dass man das Heckblech nach oben hinter der Anhängerkupplung rausziehen kann.

Die Anhängerkupplung verbindet die Enden der Längsträger ja sowieso sehr stabil miteinander. Zusätzlich wird der Motorträger ungefähr so ähnlich wie dieser hier werden:

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(das Bild hab ich aus dem forums.tdiclub.com geklaut, wenn das nicht in Ordnung ist, bitte löschen.)

Den Motorträger kann man ja konstruktiv auch so gestalten, dass er die Längsträger mit versteift. Ich denke mal, dass wird alles ähnlich stabil wie vorher.


Der Längsträger ist tatsächlich ziemlich morsch, wobei ich schon schlimmere gesehen habe. Er war immerhin noch dicht bevor ich den Hammertest gemacht hab. Bevor eine T3-Karosse ernsthaft unstabil wird muss schon einiges passieren. Vor 2 Jahren hab ich festgestellt, das der Längsträger im Radhaus hinten links, wo der Kabelbaum drauf liegt, völlig durch war. Nicht nur oben, sondern auch an beiden Seiten. Hat beim TÜV niemand gesehen. Hat jedenfalls auch noch gehalten, wobei ich die Stelle dann auch sofort geflickt habe... Ich mach mal Fotos davon.

Gruß Sönke
randy-16
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Re: Restauration Camper

Beitrag von randy-16 »

Hallo,
was ist denn das rote pfeilähnliche Teil für ein Werkzeug?
Bin nämlich auch am restaurieren. Mache alles in Edelstahl. Flugrost ist kein Thema mehr. Macht Spass, denn dann ist Ruhe!
Gruß Ralf
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