Strahlarbeiten Sand und Eis

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Smallframe
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Strahlarbeiten Sand und Eis

Beitrag von Smallframe »

N'abend zusammen,

meine Fragen beziehen sich auf Erfahrungswerte, vielleicht - naja eigentlich wohl relativ sicher - hat jemand von Euch sowas ja bereits durch.
Meine Strahlerfahrung erstreckt sich größtenteils auf alte Vespa Roller. Dort kann ich sagen, dass mit zunehmendem Alter des Bleches der Kohlenstoff nicht mehr die Flexibilität im Stahlblech bietet, die wünschenswert wäre. Mag auch an mangelnder Qualität/Normung liegen.

Nun ist es so, dass ich einen Syncro zum Reisemobil aufbauen werde, dementsprechend ist ein von Grund auf sorgfältiger Aufbau Pflicht.

Wie sind Eure Erfahrungen hinsichtlich der Blechstärke nach dem Strahlen? Habt Ihr besonderes Strahlgut, Max Druck etc, den Ihr empfehlen könntet?
Oder gibt es sensible Blechbereiche, die das Strahlen mit Sand nicht vertragen? Mir sind zwei sehr teure Vespa Rahmen verzogen, da ich keine Angaben beim Strahlbetrieb gemacht habe, hatte auf Erfahrungswerte gesetzt, die dort nicht vorhanden waren.
Beim Syncro möchte ich das vermeiden.
Nun schaue ich mir baldigst einen BH Syncro an, evtl hat da jemand bereits Erfahrungen hinsichtlich der Strahlerei? Insbesondere der Dachbereich, die Anschlusskante interessiert mich sehr. Gibt es da eine Möglichkeit, die Abnahme des Daches zu vermeiden, ohne großes Restrisiko oder gäbe es eine generelle Empfehlung der Demontage nach guten 30 Jahren?
Ist der durchs BH aufgebrachte U-Schutz auch per Eis runterzustrahlen?

Für ein zwei Hinweise bin ich sehr dankbar.

Viele Grüße,

Phlip
transporterwerk
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Re: Strahlarbeiten Sand und Eis

Beitrag von transporterwerk »

Moin,

wenn die Rinne rostet, muss für eine nachhaltige Reparatur das Dach ab.

Große Aussenflächen sollte man vermeiden zu strahlen, da dort die Gefahr des Verzugs am größten ist.
Das sollte aber ein guter Strahler auch wissen und können.

Ansonsten, mit Eis bekommt man Dreck und nachträglich aufgebrachten U- Schutz etc. ab.
Den werksseitig aufgebrachten U- Schutz bekommst du nicht mal mit sandstrahlen runter, außer der Strahler hält da stundenlang drauf. Oder er ist von Rost unterwandert, dann geht er runter.
Gruß aus Bielefeld

Volkmar
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mib
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Re: Strahlarbeiten Sand und Eis

Beitrag von mib »

Servus,
Mit einem Endoskop kann man den bestehenden Schaden am Dach schon ganz gut beurteilen. Vor allem, wenn es ein nackter Hohlraumkasten ist.
Am besten auch Mal in die Löcher der Sonnenblendenmontage und der Dachholme schauen. Die Spitzen vorne sind kritisch.

Ich hab da mit Glasgranulat selber gestrahlt. Das ging gut. Hast den Scheiss danach halt überall, also gut abkleben.
Würde Mal behaupten dass die Toleranzen da oben größer sind als der Verzug. Und dann gibt's ja noch Dichtmasse, die du eh brauchst.


Grüsse
Michi
Bernd68
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Re: Strahlarbeiten Sand und Eis

Beitrag von Bernd68 »

Moin,

den alten Unterbodenschutz mit Trockeneisstrahlen komplett zu entfernen ist dann sinnvoll wenn drunter schon Rost ist so das man ihn gut und überall sehen kann und dann handelt.
Es bietet ich in jedem Fall an wenn das Auto schon deutliche Rostschäden zeigt und man alle finden will und das Auto komplett und hochwertig restaurieren will.

Wenn der Unterboden in gutem Zustand ist - wozu willste den runter machen?
Ein Grund kann sein das er lose ist und somit das Wasser drunter kriecht und es dann anfängt zu Rosten. Das ist wohl der Klassiker.
Beim T3 kann das in den Radläufen geschehen und hier geht der werkseitig aufgebrachte Unterbodenschutz mit Trockeneis etc. nicht wirklich weg. Hier ist Handarbeit mit der Spachtel und Heißluftfön gefragt.

Ich würde bei einem T3 vom Heer die im Normalfall in eher gutem Zustand sind nicht Trockeneis strahlen. Den Unterboden auf Schäden kontrollieren und ob der Unterbodenschutz noch gut hält. Wo nicht, punktuell erneuern bzw. ausbessern. Gerade diese Fahrzeuge sind eher in gutem Zustand und haben wenig versteckte Roststellen. Ausnahmen gibt es hier leider natürlich auch.
Denn gesamten UB-Schutz mit Fluid Film wieder aufpeppen und gut.

Bei den Radhäusern würde ich ähnlich vorgehen. Hier gibt es die klassischen Rost-Stellen - z.b. die Nähte innen - hier kannst du mit Spachtel den Unterbodenschutz entfernen und ggf. Schäden beheben.

Wenn Du den Bulli von unten Trockeneis strahlst sieht das wieder schön aus - das hat schon was. Kostet halt auch und Du musst auch wieder irgendwas drauf machen. Also bleibt es nicht so schön.

Sandstrahlen würde ich nur Stellen die wirklich vom Rost befallen sind. Restblechstärke hängt dann vom Rostbefall ab.

Es gibt hier auch die Alternative den Rost grob mechanisch zu entfernen, Owatrol drauf - gut sättigen - und dann entweder Lackaufbau oder einfach so lassen. Am Unterboden Mick Sanders drauf - das wird seeeehr lange so halten. Ich habe Rostansätze unter Plastikverkleidungen bei meinem Alltagsauto mit vielen Autobahnkilometern gerade im Winter und wenig Pflege so konserviert - das hat nicht weitergerostet.

Meine Gedanken dazu.
Gruß Bernd
Smallframe
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Re: Strahlarbeiten Sand und Eis

Beitrag von Smallframe »

Hallo zusammen,

vielen lieben Dank für die wertvollen Tipps und Hinweise.
Bzgl. der Dachkante nehme ich Mal das passende Kamerageraffel zur Inspizierung mit.
Bzgl Eisstrahlen habe ich die Möglichkeit mir ein Eisstrahlgerät mit allen Zubehör örtlich nah ausleihen zu können. Habe vor Jahren in der Meisterschule zwar das letzte Mal elektropoliert, gestrahlt etc. aber ich denke dass mir das wohl gelingen könnte. Hat evtl jemand Tips zu dem Eisgranulat?

Die Bestätigung der eigentlich guten Grundsubstanz eines BH Syncro freut mich sehr, habe mir mittlerweile so viele im normalen Markt ausgelieferte Reusen von "angeblichen Techniklaien" angesehen, sodass ich hier keine zufriedenstellende Lösung erwarte.

chrome wont bring you home!

Komplett Strahlen habe ich als Metaller aufgrund der Tatsache angedacht, da ich weiß wie warm und lebendig Stahllegierungen in Grunde sind. Da wir eine lange Reise planen und ich vermutlich auch derbe einen an der Klatsche habe, was Verlässlichkeit anbelangt muss ich nach Besichtigungstermin vermutlich auch wieder zwei Schritte zurück gehen. Bin ich bereit zu.

Gibt es in Hinblick auf Korrosionsschäden und deren neuerliche Vermeidung evtl noch Ratschläge, die ich besser kennen und annehmen sollte?

Ein tolles hilfsbereites Forum hier, wirklich.

Liebe Grüße,

Philipp
syncrodoka
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Re: Strahlarbeiten Sand und Eis

Beitrag von syncrodoka »

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hegi
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Re: Strahlarbeiten Sand und Eis

Beitrag von hegi »

Hach hat dat Spaß gemacht. :-)
mib
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Re: Strahlarbeiten Sand und Eis

Beitrag von mib »

Ich würde Mal behaupten dass bei einer langen Reise mit dem syncro das Blech dein kleinstes Problem an Zuverlässigkeit ist. :D
Da kommt davor das Getriebe, der Motor, das Fahrwerk, dein Kopf bei fehlender Klimaanlage, ...
Ich hab in Esfahan die Antriebswellen gewechselt, und ab dem Kaschmir immer bergab geparkt. Es gibt genug Berichte wo syncros in der Mongolei oder in Indien die Getriebe getauscht oder in Russland die Achszapfen neu gemacht haben.

Der allerschwierigste Kilometer bei der langen Reise ist der erste!

Grüsse,
Michi
Smallframe
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Re: Strahlarbeiten Sand und Eis

Beitrag von Smallframe »

Hallo zusammen,

Danke für den Link, hatte im T3 Pedia noch nicht nachgesehen. Schöne Bilder, war bestimmt eine schmuuve Aktion.
Michu, Deine Kritik ist absolut berechtigt, bzw die Verlagerung des Focus auf austauschbare Technik, Antrieb, etc.
Plan ist folgender: in diesem Jahr Anschaffung einer sehr guten Grundsubstanz, Testfahrt im näheren europäischen Feld für ca 4 Wochen. Richtung Winter Umbauplanung mit AutoCAD und Photoshop abschließen, Arbeits und Kostenplan erstellen.
Probeeinbau der selbstgefertigten Leichtbaumöbel zur Platzierung von zwei Fenstern und Rahmenverstärkungen,etc. Frühjahr 2021.
Dann Sommer 2021 3-5monatige "Probetour" Europa/Balkan/Georgien.
Winter 21/22 entgültige Fertigstellung aller noch anstehenden Arbeiten.
Puh.
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