Einbau Gummimetalllager

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reidiekl
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Einbau Gummimetalllager

Beitrag von reidiekl »

Hallo zusammen,

für die Sanierung der Hinterachsschwingen habe ich die noch originalen Gummimetalllager ausgepreßt. Diese Lager haben jeweils einseitig (stirnseitig auf dem einvulkanisierten Metallröhrchen) eine Zahnriffelung. Die gegenüberliegende Seite aber ist glatt. Leider habe ich beim Auspressen nicht darauf geachtet, auf welcher Seite sich die Zahnriffelung jeweils befand, um dies bei einem Neueinbau stimmig zu beachten.

Je Schwinge werden bekanntlich zwei dieser Gummilager verbaut. Wird nun die Riffelung jeweils nach außen also zur Fahrzeug-Außenseite hin, oder aber jeweils nach innen verbaut? Oder aber bei einem Lager nach innen und die andere nach außen, oder aber genau umgekehrt???

Alles nicht so einfach, wenn man darüber mal nachdenkt. Ich vermute die einseitige Riffelung steht in irgend einem Zusammenhang mit dem späteren Spureinstellen. Dabei muss ja die Schwinge für die Spur längs und für den Sturz vertikal ausgerichtet werden. Dabei sollte natürlich die eine Einstellung nicht wieder durch die andere eliminiert werden. Dafür könnten die Verzahnungen von Bedeutung sein, um ein Verrutschen der Hinterachsschwingen in den Langlöchern der beiden Lagerböcke zu verhindern. Aber auf welche Seite muss / sollte jeweils die Verzahnung der beiden Lager liegen?

Hat es einen bestimmten Grund, weshalb das Lagerrohr nicht auf beiden Seiten geriffelt ist?

Leider habe ich zu diesem Problem im RLF nichts gefunden, bin daher gespannt wer dazu etwas weiß?

BG - Reinhard
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Alexander
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Re: Einbau Gummimetalllager

Beitrag von Alexander »

Variante Nr. 5 hast du vergessen:
Völlig egal (und so wird es gemacht)
Du kannst aber auch am Auto nach den Abdrücken suchen. Dann kannst du es genau so wieder zusammen bauen wie es war.

Ich wünsche dir schon mal viel Spaß beim Einpressen der neuen Lager.
Viele Grüße,
Alexander
reidiekl
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Re: Einbau Gummimetalllager

Beitrag von reidiekl »

Danke, gute Idee! Werde mal auf Spurensuche gehen.
Im Lagereinpressen bin ich schon routiniert, da braucht's keinen Spass mehr ;-) .
reidiekl
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Re: Einbau Gummimetalllager

Beitrag von reidiekl »

Hallo, wie die Zeit vergeht!

Achtung: habe diesen Beitrag am 12.07. inhaltlich überarbeitet und hinsichtlich der Ausrichtung der Zahnabdrücke korrigiert
Meine Hinterachsschwingen sind zwischenzeitlich saniert, feuerverzinkt und haben den ersten Farbauftrag. Vor dem Aufbringen der finalen Farbe wollte ich jetzt die Gummimetalllager einziehen. Dafür habe ich die Aufnahmen am Chassis inspiziert und folgende Feststellung machen dürfen:
Die jeweils einseitige Zahnung des einvulkanisierten Lagerröhrchens zeigt jeweils zur Fahrzeuginnenseite. Die Zahnabdrücke sind auf den Fotos 2 und 3 deutlich zu erkennen. Einen erheblichen, ringförmigen Metallabtrag habe ich aber auf der Gegenseite festgestellt. Es sieht aus, als wenn sich das glatte Ende des Metallröhrchens in die Lasche des Lagerbockes eingearbeitet hat. Zusätzlich sind Fehlstellen durch Rostfraß erkennbar. Der Metallverlust könnte und müsste wohl durch Auftragsschweißung wieder behoben werden.

Das Gummimetalllager wird ja mittels Schraubenbolzen zwischen den Laschen des Lagerbocks am Chassis mit 100 Nm angezogen. Eigentlich sollte sich das verschraubte und verspannte Lagerröhrchen im Lagerbock nicht drehen oder sonstwie bewegen können. Die leichte Auf- und Abbewegung der Schwinge beim Fahren sollte doch vom Gummimetalllager aufgenommen werden, oder dieses dreht sich selbst etwas im Achslenker.

Offensichtlich hat das bei mir die letzten 28 Jahre so nicht funktioniert und insbesondere die glatte Stirnseite des Lagerröhrchens hat die Stahllaschen des Lagerbocks ausgearbeitet.

Nun meine Frage: Um zukünftig solche Schäden zu vermeiden wäre es doch angebracht, wenn sich das Gummimetalllager statt im Lagerbock in der Schwinge ein wenig verdrehen könnte. Entweder durch Reibung oder durch Torsion. Nicht akzeptabel ist m.E. ein Verdrehen des Lagerröhrchens mit den dann entstehenden Schäden rund um die Langlöcher im Lagerbock bzw. deren Materialdicke.

Für das Einziehen der Gummimetalllager in die Schwingen wird im RLF lediglich Gleitmittel wie Handwaschcreme oder Seifenlauge genannt. Die Gleit- oder Schmierwirkung von beiden dürfte zeitlich sehr begrenzt sein und keine Lösung des geschilderten Problems darstellen. Wie lassen sich die Schäden durch das Gummimetalllager an den Laschen des Lagerbocks vermeiden? Eine Fräswirkung, wie noch gestern von mir angenommen wurde, scheint es wohl doch nicht zu sein. Eher ein Ausschlagen der evtl. zu weichen Lagerbocklasche in der Berührungsfläche mit den wohl sehr harten Stahlröhrchen des Gummimetalllagers.

Nachdem ich nun eine Nacht über dieses Problem geschlafen habe, bin ich mir auch nicht mehr sicher, ob geschmierte oder teilweise "drehbare" Gummimetalllager dieses Abnutzungsproblem in den Schwingen verhindern oder mildern könnten. Aber wie bzw. mit was könnten hier eine signifikante Verbesserung erreicht werden?

Der größte Materialabtrag ist jeweils auf der Seite der äußeren Gummimetalllager. Gerade diese beiden äußeren Verschraubungen waren total eingerostet und mussten zur Demontage durchgeflext werden. Schraube und Hülse waren total ineinander gerostet. Die Verbindung Hülse Schraube und Lagerbock müsste eigentlich absolut starr sein, da sich sonst auch die Radspur verstellen könnte, wenn da etwas nicht fest ist. Die Abnutzungsspuren lassen eher auf keine so feste Verbindung schließen. Aber eigenartigerweise ist der größte Materialabtrag dort zu finden, wo die Schrauben absolut fest eingerostet waren.

Wie lässt sich das erklären und welche Erfahrungen und Lösungen gibt es dazu?

BG - Reinhard

Hier die Fotos von den Haltelaschen der Lagerböcke der Achslenker. Bei mir waren die Zahnungen des Gummimetalllager jeweils zur Fahrzeuginnenseite gerichtet:
Linke Schwinge außen
Linke Schwinge außen
Linke Schwinge innen
Linke Schwinge innen
Rechte Schwinge innen
Rechte Schwinge innen
Rechte Schwinge außen
Rechte Schwinge außen
reidiekl
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Re: Einbau Gummimetalllager

Beitrag von reidiekl »

Achtung: obiger Beitrag wurde soeben überarbeitet!
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Atlantik90
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Re: Einbau Gummimetalllager

Beitrag von Atlantik90 »

Ich würde wegen des Ringabdruckes mich mal mit Flächenpressung befassen. Wenn die Schraube angezogen wird, tritt das auf - insbesondere, wenn nicht mit Drehmomentschlüssel "angeknallt". Hätte sich die Hülse im Betrieb gedreht, dann wären auf der Gegenseite keine Abdrücke der Stirnverzahnung mehr.
Ich wünsche allen gute und störungsfreie Fahrt mit dem T3-Syncro.
Joachim
reidiekl
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Re: Einbau Gummimetalllager

Beitrag von reidiekl »

Seit Neukauf des Fahrzeugs wurde an den hinteren Lagern noch nie etwas gemacht, geschweige denn die Strebenverschraubung gelöst. Insofern sollte dort von Anbeginn das vorgegebene Drehmoment werkseitig angelegen haben.

Könntest Du Deinen Beitrag hinsichtlich der angedeuteten Flächenpressung noch etwas näher erläutern und wie man einen solchen Ringabdruck vermeiden kann? Durch das Schwinden des Materials im Ringabdruck vermindert sich letztlich das ursprüngliche Anzugsmoment mit Folgen für die eingestellte Spur.

BG - Reinhard
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