Bremssattel überholen

[reidiekl]

Danke für Eure Antworten.

Ich benutze sehr gern Purux Rostumwandler 5L für 17€ bei Amazon. Das ist eine Kombination aus Phosphor und Zitronensäure. Es ist dünnflüssiger und geht deshalb leichter in die Poren. Hat aber einen höheren Verdunstungsgrad.

Werden die zu entrostenden Teile getaucht oder eingepinselt?
Hatte auch schon PeloxRE Rostumwandler im Einsatz, hat mich aber auch nicht sonderlich begeistert. Rund 10 Anwendungen waren erforderlich, bis irgendwann die Geduld aufgebraucht war und ich das Ergebnis als brauchbar eingestuft hatte.

Habe soeben wieder einen Stunde geputzt, gekratzt, geschabt etc. und wieder alles ins Bad eingebettet. Hatte mir das mit den Rostumwandlern einfacher, schneller und vor allem nicht so mühevoll vorgestellt.

Wichtig ist, wenn der Rost komplett entfernt ist, dann das Teil nochmal mechanisch reinigen, nochmal für ein paar Stunden in saubere Säure legen bis sich die Oberfläche dunkelgrau färbt. Dann bildet sich eine Passivschicht auf dem Stahl welche ihn zusätzlich vor Korrosion schützt. Dann nur noch mal mit Wasser abspülen und mit der Heisluftpistole trocknen. Nicht mehr drauf rum schleifen sonst holst du ja die Schicht wieder runter.
Das solltest du allerdings nur machen wenn Du nicht verzinken möchtest.

Kann oder sollte man so entrostete und getrocknete Teile vor einer Lackierung (Grundierung, Decklack etc.) noch zusätzlich mit Rostkonverter einpinseln? Gussteile sind bekanntlich recht porig und gerade in diesen fängt der Rost wieder an. Der Rostkonverter soll diesen Porenrost umwandeln. Bringt das was, oder schadet es gar?

Ich wusste dann auch nicht so recht was ich mit den Sätteln machen sollte und hab sie dann einfach mit Zinkspray behandelt, sonst nichts weiter.

Im Oktober habe ich vorne Scheiben und Beläge gewechselt und die Sättel sind praktisch immer noch rostfrei.

Leider weiß ich nicht welches Zinkspray das damals war, aber ich vermute ich hab das damals schon beim Discounter (Norma) gekauft...

Auf den Fotos sind das aber doch die Sättel gleich nach der Zinkstaubbehandlung von 2010. Die dürften heute nicht mehr so aussehen. Zinkstaubfarbe habe ich früher gerne verwendet. Bin aber wieder davon abgekommen, da die so behandelten Teile nach relativ kurzer Zeit wieder unterrostet waren. In jedem Fall sollte nach meiner Erfahrung eine weitere Lackschicht folgen, damit das Ergebnis dauerhaft bleibt.

Gruß - Reinhard

[typfred]

Also prinzipiell darfst du bei dem Zustand der Bremssättel keine Wunder erwarten. Im Regelfall bildet sich auf dem Sattel eine 1-2mm dicke Rostschicht die man erst mal mit dem Hammer entfernen muss. Im Anschluss weiter mit einer Flex oder Akkuschrauber und einer gedrehten Drahtbürste. Somit kommst du der Sache erst mal auf den Grund.
Jetzt kannst du dich entweder mit einer Zahnbürste hinsetzen und die Säure einmassieren/10Minuten warten/mit Dremel und Drahtscheibe wieder Oberfläche aktivieren/wieder mit Zahnbürste einmassieren was meines Erachtens äußerst zeitaufwendig ist (mache ich so nur an der Karosserie), oder einfach eintauchen und liegen lassen, wie oben schon mal beschrieben dann wieder neu aktivieren und wieder rein legen.

Wenn du den Bremssattel einfach genommen hast und ihn so wie er war ins Bad gelegt hast, dann wird das auf jeden Fall ewig dauern. Bekanntlich bildet Eisenoxid verschiedene Reaktionsstufen und wenn du bei Fe3O4 angekommen bist dann ist ja der Oxidationsprozess abgeschlossen. Eine maximale Sättigung der Elektronenringe des Eisens mit Sauerstoff Elektronen hat stattgefunden. (Na kommts langsam wieder in Chemie oder hattest du an dem Tag Bauchweh [emoji23])
Die entsprechende Umwandlung vom Oxid in Wasser und Eisenphosphat dauert viel länger und über die Zeit verwässert auch die Phosphorsäure. Was wiederum die Entrostung weiter verlangsamt.

Also immer mal frische Säure nachkippen oder komplett wechseln. Und geduldig bleiben!

[reidiekl]

Also immer mal frische Säure nachkippen oder komplett wechseln. Und geduldig bleiben!

werde ich versuchen, habe mal dieses Purox geordert (gibts auch schon für ca. 11 €) mal schau'n wie's damit geht.
Habe die Bremsenteile mit Felgenreiniger gesäubert und dann in ein Deox-Bad gegeben (50 g auf 1 l). Wie erkenne ich wann das Entrosterbad verbraucht ist bzw. nicht mehr wirkt?

[typfred]

Das Deox kenne ich leider nicht kann deshalb nix dazu sagen. Das Porux geht dann von Farbe pink in klar über dann lässt die Wirkung erheblich nach. Das sich absetzende Eisenphosphat-Salz kannst du klein mahlen und ins Unkraut im Rasen bröseln....

[tosyncro]

moin,

sagt mal.... was spricht den gegen zwei teile im AT?

wenn ich das alles aufrechne, die mittelchen, die farben, die zeit, den rep.-satz etc....
ich glaube, da sind die at-sattel nicht schlechter und nicht teurer.
ok...wenn man es unbedingt selber entrosten möchte etc..
es ist ja teil unseres hobbys.

verstehen kann ich das bei den bremsen in diesem falle nicht.


gruss
thorsten

[reidiekl]

@ tosyncro - dagegen spricht grundsätzlich nichts, wenn man die alten Sättel abschraubt und sofort wegschickt und neue kauft.
Als interessierter Hobbyschrauber, der neugierig ist, die Kontrolle über alles behalten und sich weiter entwickeln will, demontiert man erst einmal alles und untersucht es.
Anfangs geplant war nur das Wechseln der Simmeringe am Ausgleichsgetriebe. Jetzt ist am Vorderwagen alles restlos ausgebaut und alles wird überholt oder kommt neu (Traggelenke, Radlager, Gummimetalllager etc.) obwohl noch micht verschlissen. Stahlteile verzinkt und lackiert, Gussteile sandgestrahlt, Konvermi, Ovagrundol, Chassielack . Bis jetzt übriggeblieben sind die rostigen Bremsen, Bremsscheiben, Bremskraftminderer. Das kann so natürlich nicht wieder eingebaut werden. Dazu gibt es jede Menge Schrauben, Kleinteile, Getriebeflasche etc., die auch entrostet werden müssen. Und dann überholt man halt gleich auch noch die Bremssättel, müssen ja nur ins Bad eingelegt werden , der Rest ist "schnell" gemacht. Hatte mir das auch anders vorgestellt und geplant. Du denkst, Gott lenkt!

Gruß - Reinhard

[T3_Horst]

Klar sehen die nicht mehr so aus wie 2010... Aber wirklich rosten tun sie auch nicht, sind einfach dunkel grau...

Wenn ich mal wieder ein Rad runter hab, mach ich ein Fotot

[reidiekl]

Klar sehen die nicht mehr so aus wie 2010... Aber wirklich rosten tun sie auch nicht, sind einfach dunkel grau...

Dann hast Du wohl ein besseres Zinkspray erwischt als ich. Bei mir war in kurzer Zeit der Rost zurück oder die Teile wurden nicht gut genug vorbehandelt.

[typfred]

Das Problem bei Zinkspray ist der geringe Anteil an Lackpartikeln, ebenso aufgrund der extrem geringen Schichtdicke, der mangelnden Kohäsion und der Rauhigkeit der Oberfläche erfolgt eine höhere Abrasion. Außerdem dient Zink bekanntlich bei Schiffen als Opferanode. Das wirkt beim Auto nicht anders. Durch den hohen Anteil an Stahl im Fahrzeugbau (geschätzt 1300kg) wirken sich natürlich 25g Zink extrem beschleunigend als Opferanode aus.

Ich würde eher entsprechend hitzebeständige Farbe benutzen.

[reidiekl]

Ich würde eher entsprechend hitzebeständige Farbe benutzen.

In diese Richtung gehen meine Überlegungen auch. War nur überrascht, dass bei Dir die Zinkfarbbeschichtung noch so gut aussieht.