Querlenkerlager

Moderator: Mod-Team

reidiekl
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Querlenkerlager

Beitrag von reidiekl »

Hallo T3-Freunde,

habe heute die neuen Querlenkerlager oben am Hufeisen geliefert bekommen und habe nun Zweifel, ob diese beim Syncro mit dem Guss-Hufeisen überhaupt passen.

Die neuen Lager (Classic Line 1140201000) machen einen super Eindruck. Im Gegensatz zum alten Lager haben die Neuen außen eine massive Metallfassung. Bei den alten war da Plastik.

Entweder habe ich beim Auspressen der Altlager den äußere Metallmantel nicht mit heraus bekommen und dieser steckt jetzt noch im Gussteil, oder aber es gibt unterschiedliche Querlenkerlager für Guss- und für Metall-Hufeisen. Die Hufeisen sind gerade beim Sandstrahlen, so dass ich derzeit nicht probieren kann, ob die neuen Lager passen. Ein wenig komisch kam mir der ausgepresste Sitz am Hufeisen schon vor, erinnerte er mich an eine vergammelte rostige Kugellagerschale. Ich fürchte fast diese muss auch noch raus und das alte Lager ist an den Plastikschalen auseinandergebrochen.

Kennt jemand dieses Problem und kann Licht ins Dunkel bringen?

Beste Grüße - Reinhard
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Alexander
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Re: Querlenkerlager

Beitrag von Alexander »

Hi,
ohne Bilder schwierig, aber so wie du es beschreibst hast du wohl aus den Hufeisen nur die Innereien der alten Lager ausgepreßt.
DAs auspressen des alten Lagers ist richtig Arbeit. Erst recht wenn man keine Presse und nicht die passenden Druckstücke besitzt.

Von deinen neuen Lagern konnte ich im Netz keine Bilder finden. ich bin mir nicht sicher ob du wirklich "gute Lager" gekauft hast.
2WD und Syncro haben die gleichen Lager.
Viele Grüße,
Alexander
tako
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Re: Querlenkerlager

Beitrag von tako »

Classic Line = JP Group = Eco Qualität freundlich gesagt

ergo nix Lemförder oder vergleichbare Qualität......

In seinen alten Hufeisen sind die Aussenringe der alten Lager noch drin, daher sah es aus als wären die alten Lager aussen aus Kunststoff..

Und beim Einbau nicht vergessen die Exzenterscheiben auszumessen und bei Bedarf richtige Stärken zu besorgen.

Gruß

Thomas
reidiekl
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Re: Querlenkerlager

Beitrag von reidiekl »

Hallo und danke für die beiden Antworten.

Habe die gestrahlten Teile zurückerhalten, jetzt sieht man klar wie die Konstruktion aufgebaut ist. Werde die beiden Fixierpunkte aufflexen und die alten Hülsen noch auspressen.
Danach sieht man wie straff die neuen Lager im Gussauge sitzen oder wieviel Spiel zu diesem besteht. Denke mal die Schweißpunkte sollten erst nach der Montage gesetzt werden, wenn die Ausrichtung der Lager in den beiden Sitzen des Lenkers durch Anziehen der Achslenkerschraube erfolgt ist. Ist das meinerseits so richtig gedacht?

Bilder kommen, sobald der Akku wieder voll ist.

Ja es sind Lager von JP Group, gekauft bei Fa. buschef_de. Sind diese Lager nicht oder nur weniger empfehlenswert? Meine erste Einschätzung zur Qualität der Lager begründete sich auf der äußeren Stahlhülse, statt der ausgepressten Plastikfragmente. Gibt es negative Erfahrungen mit diesem Fabrikat? Ich bitte um ungeschönte Einschätzung, gerne auch als PN. Da der Einbau nicht mal so eben erledigt werden kann, möchte ich natürlich keine minderen Qualitäten verbauen. Zwei Paar haben 23,80 € gekostet. Worin besteht der Unterschied zu z.B. Lemförder und was sind uneingeschränkt empfehlenswerte Fabrikate???
Und beim Einbau nicht vergessen die Exzenterscheiben auszumessen und bei Bedarf richtige Stärken zu besorgen.
Dazu steht auch etwas im RLF, jedoch verstehe ich nicht, was damit genau gemeint ist.
Zitiere nachstehend aus dem RLF:
Achtung!
Zwischen dem Gummimetalllager im Achslenker und der Exzenterscheibe darf an jeder Seite ein Spiel von maximal 0,5 mm bei gelöster Schraube vorhanden sein. Dazu stehen folgende Exzenterscheiben zur Verfügung:
Dicke
4 mm
5 mm
5,5 mm


Was bitte hat die Scheibendicke mit dem Abstand nach außen bzw. dem Spiel zu jeder Seite zu tun???
Im Edzold steht etwas ähnliches, was sich dort aber auf den Verschleiß des Lagers bezieht, wenn der Schraubenkopf bzw. die Unterlegscheibe der Mutter nicht mehr zentrisch im Gummimetallager steht und außen die Hülse berührt.

Wie ist das alles richtig zu verstehen?

Beste Grüße - Reinhard
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Alexander
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Re: Querlenkerlager

Beitrag von Alexander »

Hi,
da gehören gar keine Schweißpunkte hin.
Die müssen ohne halten. Und zwar richtig stramm.
Beim 2WD werden die mit einem Schweißpunkt gesichert, aber da ist der Querlenker auch aus Blech und nicht aus Guss.

Zu den Lagern kann ich nix sagen, zumindest nicht bis ich die mal in Fingern hatte.
Ich verbaue nur Lemförder. Auf den Lemförder steht die VW-Teilenummer. Somit sollten es die gleichen Lager sein welche VW in der Erstausrüstung verbaut hat.
Viele Grüße,
Alexander
reidiekl
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Re: Querlenkerlager

Beitrag von reidiekl »

da gehören gar keine Schweißpunkte hin.

das ist noch original, (Kulanz-Repartur) von VW-Vertragswerkstatt. Vielleicht hatten die damals das Quietschen auf diese Weise beseitigt. Die Schweißbereiche sehen mir auch nicht nach werksmäßiger Arbeit bzw. Konstruktion aus. Eher nach Bastelbude. Vielleicht hat man mir damals deswegen nicht gesagt was genau repariert wurde.
Die Frage, die sich daraus ergibt - wieder verschweißen, damit's nicht quietscht? Vielleicht sind verschweißte (Billig)-Lager dann wieder gut und quietschen nicht, so wie bei mit die letzten 20-23 Jahre.
mib
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Re: Querlenkerlager

Beitrag von mib »

Servus,
mach es so wie fast alle hier im Forum die ihre Vorderachse ueberholen: nimm vernuenftige Teile und befolge die Werksvorgaben.
Ich tippe mal dass die bei der VW-Werkstatt damals an den 2WD gedacht haben und deswegen geschweisst haben. Nur weil VW draufsteht heisst es ja nicht dass derjenige damals den richtigen RLF aufgemacht hat. Der syncro braucht den Schweisspunkt nicht, da quietscht nichts wenn es richtig gemacht wird. Meine urspruenglichen Teile waren auch original ohne Schweisspunkt und haben 160.000km gehalten bis zur Teilrestaurierung.
Die billigeren Lager werden nicht zwangslaeufig auseinanderfliegen, aber es hat schon einen Grund warum Lemfoerder Erstausruester ist und JP nicht, dafuer billiger. Die Passform muss gar nicht schlechter sein, aber halt vielleicht die Lebensdauer des verwendeten Plastiks oder so.
Mir waere es den Preisunterschied nicht wert. Vor allem wird dir das billigere Zeug nicht in 2000km um die Ohren fliegen wenn die Schrauben noch gaengig sind, sondern eher in 50.000 vs 150.000 bei den teureren Teilen. Da machts dann wieder Spass zu schrauben.

Hier ist eine gute Uebersicht, warum das "gleiche" Lager von unterschiedlichen Herstellern unterschiedlich lange halten kann. Aussen sehen alle (fast) gleich aus. Geht um andere Lager, aber recht in der Naehe von denen um die es hier geht.
http://www.wagenswest.com/how_to/bus_va ... arison.php

Bild

Gruesse,
Michi
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Alexander
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Re: Querlenkerlager

Beitrag von Alexander »

Hi,
deine Lager sind übrigens auch falsch eingepreßt
Die Lager werden bis zum Anschlag eingepreßt. Bei dir ist noch ein Luftspalt vorhanden.
Wenn du die einpreßt, dann wirst du merken das die sich ganz sicher nicht mitdrehen werden.
Viele Grüße,
Alexander
reidiekl
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Re: Querlenkerlager

Beitrag von reidiekl »

Vielen Dank Michi für die Doku der Traggelenke. Da dachte ich bei 'Meyle in verstärkter Ausführung', ich hätte schon das Beste gekauft. Dem scheint wohl so nicht zu sein, denn das Bodenteil ist aus Blech :-((.

Habe jetzt auch das Fabrikat 'Moog' im Netz gefunden. Der Name sagte mir bis dato nichts, und ich hätte diese daher auch nicht gekauft. Aber nach der Schnittdarstellung zu urteilen scheinen die den 'Lemfördern' ebenbürtig zu sein und sind auch noch im Preis recht angenehm. Werde wohl den Satz 'Meyle' für oben und unten zurückgeben und die 'Moog' ordern.
deine Lager sind übrigens auch falsch eingepreßt
ich hatte, wie es dazu kam, schon im Nachbarthread etwas geschrieben:
viewtopic.php?f=32&t=579
Es ist schon interessant was man so nach ca. 20 Jahren noch an Sünden und Murks der Werkstätten aufdeckt. Werde die Scheißpunkte auftrennen und nach Entfernung der Hülse probieren wie das neue Metallager paßt. Bezüglich der Qualität von JP kann man aber nicht die Erkenntnisse bzw. Konstuktion von den Kugel-Traggelenken mit den Gummi-Metallagern gleichsetzen. Die Qualität letzterer steht und fällt wohl primär mit der Gummiqualität, die ich aber mit Hausmitteln nicht beurteilen kann. Allgemein hört man bei Ersatzteilen die Gummiqualität sei schlechter geworden. Das hilft aber wenig bei der Entscheidung welche Gummi-Metallager sind brauchbar oder gar empfehlenswert. Nur die gemachte Erfahrung Anderer könnte weiterhelfen. Meist ist es auch nur die schlechte Erfahrung die sich einprägt.

Welche Lager für den oberen Achslenker kann man beruhigt kaufen - welche sind vernünftig?

Kann mir auch noch jemand zu der Frage aus dem Vorbeitrag verdeutlichen, was mit der Einstellung bzw. Auswahl der richtigen Scheibendicke der Exzenterscheiben gemeint ist. Habe doch nur die Dicke der schon verbaut gewesenen Scheiben. Sh. auch "RLF - Fahrwerk Allradantrieb", Seite 17.

Beste Grüße - Reinhard
Zuletzt geändert von reidiekl am Mo 10. Jul 2017, 11:07, insgesamt 2-mal geändert.
mib
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Re: Querlenkerlager

Beitrag von mib »

Servus Reinhard,
Moog ist in den USA ein weit verbreiteter Hersteller bzw. Teile-Weiterverkaeufer von hoeherer Qualitaet. Die Aufstellung ist von einer amerikanischen Busseite gemacht, nicht von mir. Wobei es bei den Amis so viel Ramsch gibt im Zubehoer, dass hoehere Qualitaet nicht unbedingt den deutschen Anspruechen genuegen muss. Da ist alle 30tkm Gelenke wechseln nicht aussergewoehnlich, bei einem unter-beladenen 4-Tonner.
Kauf einfach Lemfoerder bei Thomas (tk-carparts hier im Forum als Tako aktiv). Er weiss was gut ist und bekommt direkt mit wenn es Reklamationen gibt. Ich und viele andere sind gerne bei ihm Kunden.

Gruesse,
Michi
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